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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 22.04.2013


OFRIN - The Bringer
Natalie Siehr

"Through your ears into your heart and on to your feet" - eine äußerst vielversprechende Ankündigung zum Solo-Album der israelischen Künstlerin. Das weckt entsprechend hohe Erwartungen und Vorfreude!




Die Wahlberlinerin Ofri Brin aka Ofrin hat ihr erstes Solo-Album fertig gestellt. Sie war bereits in verschiedene musikalische Projekte in Israel und Großbritannien involviert, bevor sie 2005 nach Berlin kam. Hier gründete sie mit dem Komponisten Oded K.dar die Band "Ofrin". Dem im gleichen Jahr erschienenen Debut-Album "Rust&Velvet" im Pop-Jazz-Gewand folgte 2008 das deutlich elektronischere "On Shore Remain", in Kooperation mit Eddi Stevens, der u.a. Moloko produziert.

Nun ist sie also auf Solopfaden unterwegs und hat für ihr Album vom Songwriting, der Komposition und Produktion bis hin zum Artwork, alles selbst in die Hand genommen. Die Idee hinter "The Bringer" war ursprünglich eine konzeptuelle Live-Performance, die Video-Kunst, zeitgenössischen Tanz, Kostüme und ihre Musik vereinen sollte. 2012 tourte sie damit durch Israel und gab auch ein Konzert in Berlin. Danach erst entschied sich Ofrin, "The Bringer" als Studio-Album aufzunehmen. Schließlich wurde das Hip Hop-Duo "Shaban feat. Käptn Peng" auf Ofrin aufmerksam und entschied sich, sie als einzige andere Künstlerin in ihr neues Label "Kreismusik" aufzunehmen.

Ofrin selbst beschreibt ihr neues Album als musikalischen Abdruck ihres "Blutes". Sie ist halb Polin, ein Viertel Deutsche, ein Viertel Tunesierin und in Israel geboren. All ihre unterschiedlichen kulturellen Einflüsse fließen zusammen. Der Osten trifft auf den Westen und organische Klänge auf elektronische Beats und alles vereint sich zu einem neuen Ganzen.
"Sacks on our backs" eröffnet das Album mit einem verschwommenen, melancholischen Sound. Und gleich nimmt die schmeichelnde Stimme Ofrin´s gefangen, die wunderbar von elektronischen Klanggemälden umrahmt wird.
Mit dem Stück "Two" schleicht sich eine sehr elegante Tanzbarkeit ein, passend zur Textzeile "Rhythm is no secret for me". Und weiter geht´s, es kommen immer mehr unterschiedliche arabeske Elemente hinzu, exzellent vermischt und genau richtig portioniert, mit einnehmenden Rhythmus und beeindruckend fassettenreichen Gesang.

Mit "Sing a song" ist ihr ein großartiges Elektro-Pop-Stück gelungen, das an Moloko oder auch Portishead erinnert. Hier ist eine äußerst talentierte und hochprofessionelle Künstlerin am Werk, die weiß, was sie tut. Nie driftet der Mix der kulturellen Einflüsse ins Kitschige oder Klischeehafte ab. Und es gelingt ihr, während des ganzen Albums zu überraschen.

AVIVA-Tipp: "The Bringer" ist ein famoses, kurzweiliges Album, das bereits beim ersten Hören sehr viel Spaß macht! Ofrin ist es gelungen, aus all den verschiedenen Zutaten eine Kreation zu erschaffen, die tatsächlich durch die Ohren ins Herz und dann in die Füße geht.

Ofrin
The Bringer

Label: Kreismusik
VÖ: 12.04.2013

Ofrin im Netz:

www.myspace.com/ofrin

www.ofrin.com

www.facebook.com/ofrin.music

Weiterhören auf AVIVA-Berlin:

Ofrin – On Shore Remain





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Beitrag vom 22.04.2013

Natalie Siehr